Softcover: 96 Seiten
Verlag: mvg minis
ISBN: 978-3-86882-607-4
Preis: 4. 99 Euro (hier kaufen)
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Klappentext
Sie hängen immer noch am Glimmstängel, obwohl Sie wissen, dass es schlecht für Sie ist? Die meisten Raucher wollen die ungesunde und obendrein teure schlechte Gewohnheit ablegen, wissen aber einfach nicht, wie sie es angehen sollen und wie man verhindert, rückfällig zu werden.
Mit diesem Buch schaffen Sie es auf Grundlage der drei Säulen Entwöhnung, Bewegung und richtige Ernährung garantiert, langfristige Strategien für ein rauchfreies Leben zu entwickeln und endlich gesund und glücklich zu werden.
Beenden Sie ihre Sucht und bleiben Sie auf Dauer Nichtraucher – diesmal schaffen Sie es!
Meine Rezi
Auch ich als Raucher wusste immer, dass das, was ich mache nicht gesund ist. Die schockierenden Bilder auf den Tabakdosen/ Zigarettenschachteln? Dann nehme ich eben das, was mich am wenigsten erschreckt. Oder ich packe die Zigaretten einfach in eine neutrale Zigarettenbox, die ich besitze. Alles kein Hindernis zu rauchen. Also warum rauche ich? Dies ist eine gute Frage. Ich habe mit 15 angefangen mit Freunden zu rauchen. War ja irgendwie okay. Gab mir zwar keinen Kick, aber war jetzt auch nicht schlecht. Am Anfang war es eher „ auf Backe rauchen“ . Irgendwann steckte ich mir dann eine Zuhause an und rauchte. Ich denke, dies waren die Zigaretten, die süchtig machen. Macht es alleine auch Spaß ? Heute kann ich das nicht mehr so sagen. Die Zigarette wurde für mich zu einer Art Auszeit. Einen langen Tag gehabt, der für mich anstrengend war. Dann habe ich mir einen Kaffee gemacht und eine Zigarette in die Hand genommen und die Ruhe genossen. Ein Familienfest, viele Gespräche, die Sehnsucht nach ein wenig Ruhe. Also Jacke anziehen und nach draußen eine rauchen. So konnte man sich entziehen und war durch die Zigarette entschuldigt. Doch man kann sich auch einfach ohne eine Zigarette eine Auszeit nehmen. Wir müssen es nur tun.
Also warum WILL ich aufhören zu rauchen? Das ist das allerwichtigste! Warum werdet ihr gleich noch lesen. Ihr braucht einen Grund. Warum willst du aufhöre zu rauchen?! Ich benutze extra das Wort „will“, denn man muss es wollen und nicht möchten. Und egal wie groß der Wille ist, vielleicht wird trotzdem die Sucht gewinnen. Dann versucht es einfach nochmal.
Ich war nicht jemand, der aus der Haustür geht und direkt eine Zigarette anzündet. Mir fehlte das Rauchen nicht während des Essens und selbst wenn ich draußen im Café saß, musste ich nicht unbedingt in den ersten Minuten eine Zigarette anzünden. Und doch war ich starker Raucher und süchtig.
Ich hatte mehrere Gründe aufzuhören. Ich könnte jetzt behaupten, wegen der Gesundheit oder meiner Singstimme, was ich scherzeshalber oft sage. Auch wenn die Stimme und die Gesundheit unter dem Rauchen leiden, wäre es niemals ein Grund für mich gewesen aufzuhören. Man hätte mir sagen können „Wenn du noch eine rauchst, dann bekommst du Lungenkrebs“. Es hört sich hart an und es kann wirklich passieren. Aber es wäre mir egal gewesen. Das hätte ich ohne weiteres in kauf genommen. Ich bin 30 Jahre alt, rauche seit 15 Jahren. Wie wichtig kann mir die Gesundheit da sein? Allerdings gab es vor einem Jahr etwas, das mich schockiert hat.
Meine damals 3- jährige Nichte war oft bei mir zu Besuch. Wenn es mehrere Stunden waren, ging ich zwischendurch für eine Zigarette auf die Toilette und ging danach wieder zu ihr. Was sie dann sagte, versetzte mir wirklich einen Schock und keinen positiven. Sie sagte „ Du gehst in den Himmel!“ Und das sagte sie mit einer so ernsten Stimme, das ich wirklich schlucken musste. Meine drei jährige Nichte war der festen Überzeugung das ich sterbe, weil ich rauche. Wir Raucher wissen, das es möglich ist. Aber es ist etwas anderes, wenn dir ein Kind das sagt, als wenn es deine Mutter tut. Stell dir vor dein Kind, deiner Nichte oder deine Cousine sagt dir mit voller Überzeugung das du stirbst. Wenn du in diesem Kindergesicht die Angst siehst, dass sie dich verlieren könnte, dann rüttelt es an dir.
Es gab aber auch noch einen zweiten Grund. Ich möchte irgendwann Mutter werden und ich denke, mein zukünftiges Baby muss den Entzug nicht unbedingt mitmachen. Machen wir uns nichts vor: Ein Entzug macht keinen Spaß. Also wollte ich dies vor einer Schwangerschaft machen. Denn egal, wie gerne und viel ich geraucht habe, wenn ich hörte das eine Schwangere rauchte, dann drehten bei mir die Sicherungen durch. Solche Menschen haben keine Kinder verdient.
In diesem Buch gibt es nicht unbedingt etwas neues. Es ist nicht so das wir, wenn wir dieses Buch lesen, geheilt sind. Aber es kann eine Hilfe sein. Was mir besonders gut gefallen hat, war das man gesagt bekam, was bei Rauchern mit ihrer Gesundheit passiert, oder eher gesagt, was mit ihr passiert, wenn man aufhört. Wie regeneriert sich alles? Auch dass das Buch so klein und Handlich ist toll. Man kann es einfach in die Tasche stecken und überall mit hinnehmen, falls man etwas nachlesen möchte. Die Kombination von Entzug, Ernährung und Bewegung kann für jeden anders sein. Ich denke sie ist ein guter Prozess, denn wenn man sich nebenbei mit Ernährung und Bewegung beschäftigt, hat man nicht so viel Zeit über eine Zigarette nachzudenken. Für mich war es auch sehr interessant zu erfahren, das Koffein sich beim Raucher viel schneller abbaut, als beim Nichtraucher. Dies wusste ich zum Beispiel nicht. Egal ob ihr alles aus dem Buch schon wisst oder nicht. Wir können es nicht oft genug lesen und erfahren. Mich hat auch nie interessiert, ob meine Lunge schwarz ist. Sehe ich ja nicht. Da merkt man mal, wie egal einem die eigene Gesundheit wird. Es gibt einen Spruch den ich schon immer geliebt habe „Raucher rauchen um sich wie ein Nichtraucher zu fühlen“ Und es stimmt.
Wenn ihr aufhören wollt zu rauchen, dann tut dies. Nicht jeder unterstützt euch, nicht jedem wird euer Weg gefallen, wie ihr dies tut. Ihr macht den Entzug mit Büchern, Filmen, Akupunktur, Spritzen oder indem ihr lieber Dampft, als raucht? Es ist egal, wie viel ihr dafür ausgebt. Nehmt es mit, wenn es euch hilft. Ihr habt Angst zuzunehmen? Das kann sein. Deshalb ist die Kombination vielleicht nicht schlecht von diesem Buch. Und auch die zu beantwortenden Fragen fand ich super, da man ehrlich zu sich selbst sein muss.
Ich habe mit dem Buch versucht mit dem Rauchen aufzuhören.
Als ich anfing das Buch zu lesen, war mein Wille stark, hoffte ich zumindest. Mach es nach deinem Zeitplan und nicht nach einem der dir vorgeschrieben wird. Das bringt nichts. Wie du aufhörst, liegt an dir. Kannst du reduzieren oder wird dies nichts? Ich habe Wochen vorher schon eine Strichliste geschrieben und gemerkt, dass ich nicht unbedingt reduziere, also auf die harte Tour. Ich wusste das ich noch kein Sport machen durfte, da ich noch nicht wieder fit war. Dies störte mich, da ich eigentlich direkt Sport machen wollte, wenn mir eine Zigarette fehlt. Aber sollte ich warten bis ich wieder Sport machen kann, obwohl mein Wille gerade so groß ist? Nein, ich mache das. Die Ernährung hatte ich schon vorher umgestellt. Ich rauchte Abends die letzte Zigarette in ein kleines verschließbares Glas, denn so konnte ich bei großem Verlangen dieses Glas öffnen und daran riechen. Kann alleine schon abschrecken.
Ich verstaute alle Aschenbecher und Zigaretten aus meinem Blickfeld, da ich sonst sicher schwach werden könnte. Ich rauchte bis dahin 18- 25 Zigaretten am Tag und rauchte sogar schon „billig“. Doch der Tabak kostete mich mit Hülsen auch 18 Euro die Woche. Geld das mir fehlte. Nun musste ich schnell ins Bett, bevor ich mir noch eine ansteckte. Denn immer wenn ich dachte oh nein letzte oder ich habe keine mehr, wurde das Verlangen sehr groß. Nun beschreibe ich euch meine Gedanken in den ersten sieben Tagen ohne Zigaretten.
1. Tag
Erstmal das Bett neu beziehen, Raumspray in der Wohnung versprühen.
Nach zwei Stunden wach sein werde ich nervös. Der Griff geht nach links, wo die Zigaretten und mein Aschenbecher immer standen.
Immer wieder bemerkte ich meinen Griff und erkenne den Automatismus der Sucht, wie süchtig ich nach diesen Stängeln bin. Was fehlt mir gerade?
Nach drei Stunden die Frage: Warum mache ich das Nochmal?! (Deshalb ist der Grund das Wichtigste)
Ausreden tauchen auf wie „Aber dann habe ich ja noch Tabak über und der hat Geld gekostet“
Ablenken, egal wie.
Nach ca. fünf Stunden bin ich etwas entspannter auch wenn ich viel an Zigaretten denke und der Griff immer noch ins Leere geht.
2. Tag
Warum mache ich das nochmal?! Aha okay, weiter geht’s.
Ich habe Lust (?) zu rauchen. Wird sie irgendwann weniger?
Aber wenn wir unser Familienfest haben, dann rauchen meine Cousinen und das haben wir immer gemeinsam gemacht. (Wäre nun nicht so wild. Aber wir haben vielleicht alle 5 Jahre ein Familienfest, weshalb es doch eher wieder eine Ausrede war, die mich selber erschrocken hat.)
3. Tag
Heute habe ich kaum an Zigaretten gedacht.
4.Tag
Ich habe an diesem Tag einen Mädelsabend mit meiner 6- jährigen Cousine vorbereitet. Dies hat sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn ich zwischen der Vorbereitung immer wieder die Lust nach einer Zigarette verspürte, vermisste ich sie weniger als erwartet.
5.Tag
Nachdem meine Cousine wieder weg war und ich aufgeräumt hatte, war weder der Gedanke an eine Zigarette groß, da ich sie mir normalerweise nun zur Entspannung gegönnt hätte. Was nun? Ich legte mich ein paar Minuten mit der Katze ins Bett und entspannte ganz ohne Zigarette.
6. Tag
Heute habe ich kaum an eine Zigarette gedacht
7. Tag
Ich ging spazieren und sah Leute mit Zigaretten. Es störte mich nicht und ich verspürte kein Verlangen. Allerdings waren diese Personen auch nicht in unmittelbarer Nähe. Ich kaufte mir selber eine Kleinigkeit zu Belohnung.
Meine Lieben oder diejenigen von euch die Rauchen. Ein Entzug ist nicht einfach und er macht keinen Spaß. Da will ich gar nichts beschönigen. Manchen fällt es einfacher, anderen eben nicht. Ich habe versucht auch meine Gewohnheiten beizubehalten. Viele erzählen dir du sollst sie ändern. Aber man kann sein Leben nicht vollkommen ändern, nur weil man mit dem Rauchen aufhören möchte. Hätte ich neben mir Zigaretten liegen gehabt, dann hätte ich sie angezündet, ohne es zu wollen. Es wäre passiert. Deshalb war es für mich wichtig an der Stelle, wo vorher meine Zigaretten lagen, etwas anderes liegt. Legt Bonbons hin oder eine e Zigarette, wenn ihr auch gerne Dampft. Allerdings ohne Nikotin, denn sonst hat das ganze keinen Sinn. Die Entzugserscheinungen machen auch keinen Spaß. Auch ich hatte/habe welche. Die Verdauung muss sich erst wieder einpendeln. Ich hatte Kopfschmerzen, mir war dadurch ein wenig übel,ab und an habe ich Probleme beim sehen, manchmal war ich etwas nervös und ich habe mehr Schlafprobleme, als vorher. Aber ich denke es wird nach und nach besser. Ich bin stolz auf mich das ich schon eine Woche Nichtraucher bin und hoffe das ich es weiterhin durchhalte. Aber selbst wenn nicht, dann fange ich eben wieder an. Doch wer will schon wieder anfangen, wenn wir erst mal den Start geschafft haben. Übrigens werden die Gedanken „Ach jetzt eine Zigarette“ wohl noch einige Zeit nachwirken. Ich wusste die ganze Zeit über, wo mein Tabak und meine letzten gestopften Zigaretten sind. Es wäre einfach gewesen, sie zu nehmen und anzustecken. Aber ich habe es nicht getan. Also denkt immer an das Wichtigste: Euren Grund für das aufhören.
Denn normalerweise habe ich am Ende einer Rezension immer eine angesteckt. Nun gönne ich mit stattdessen einen Kaffee oder einen Tee.
Mein Fazit
Das Buch ist Handlich und hilfreich. Es ist nicht unbedingt etwas neues, klärt aber ausreichend auf.
Nichtraucher werden und es für immer bleiben – Strategien zur Raucherentwöhung von Edgar Turm bekommt von mir
>>>>> 4 von 5 <<<<< möglichen Herzen
Kleiner Nachtrag: Ein Jahr später denke ich immer noch oft an das Rauchen und würde gerne wieder. Aber ich mache es nicht, denn es war ein riesen Erfolg! Außerdem bin ich noch nicht Mutter und das war ja der Grund des Aufhörens. Seid stark. Wenn ihr das erste Mal scheitert, dann fangt einfach erneut an 🙂
Weiterer Nachtrag: Zwei Jahre später. Ich liebe es neben rauchenden Menschen zu stehen und genieße den Duft einer frischen Zigarette, allerdings bin ich immer noch rauchfrei. In extremen Situationen würde ich zwar gerne noch zugreifen, aber wieso? Leisten könnte ich sie mir eh nicht und der kalte Rauch ist auch nicht so angenehm. Haltet durch! Mutter bin ich auch dieses Jahr noch nicht. Aber das Jahr ist noch jung und ich auch 😀