Taschenbuch: 195 Seiten
Verlag: Engelsdorfer Verlag
ISBN: 978-3862689200
Preis: 14. 50 Euro (hier kaufen)
Deva Manick
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Klappentext
„Das Glashaus“ bietet einen Einblick in das Leben von Migranten, die ihre Heimat verlassen haben, um im Exil einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Am Beispiel der Jugend der in Deutschland lebenden Exil- Tamilen, zu denen er selbst gehörte, beschreibt der Autor Probleme und Hindernisse, die mögliche Gründe für eine verfehlte Integration sind. Von der eigenen Kultur in die andere gestoßen und in ihren Gefühlen verletzt, wissen sie oft nicht, wie ihr weiterer Weg verlaufen soll. Der Blick hinter die Kulissen ermöglicht betroffenen Migranten eine andere Sichtweise auf die Dinge und zeigt mögliche Wege auf.
Devakumaran Manickavasagan, geb. 1987 in Ratingen. Lange Zeit beschäftigte er sich mit dem Wandel verschiedener Kulturen in Deutschland. Dies gelang ihm durch den Austausch mit betroffenen Menschen, begleitet von zahlreichen Beobachtungen und persönlichen Erfahrungen mit dem Leben zwischen zwei Kulturen. Während der Flüchtlingskrise, die Deutschland im Jahre 2015 heimsuchte, konnte er als Betreuer und späterer Leiter einer Notunterkunft mit seiner tatkräftigen Unterstützung einen wertvollen Beitrag für die neu angekommenen Menschen in Deutschland leisten. Der Autor war lange Jahre im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit aktiv, um seine Forschungen und Beobachtungen, die er persönlich im Glashaus gemacht hat, zu widerlegen.
Meine Rezi
Ich bin der Auffassung es muss immer noch viel mehr Aufklärung geleistet werden, was Flüchtlinge angeht. Nicht nur in unserer Gesellschaft, sondern auch die Flüchtlinge müssen verstehen, dass sie sich einfügen müssen. Natürlich kann keiner von uns erwarten das sie nach Deutschland können und sofort unsere Sprache beherrschen. Wenn sie flüchten, dann tun sie das aus einem guten Grund und haben nicht die Zeit vorher unsere Sprache zu erlernen. Mal davon abgesehen das ein Flüchtling gar nicht weiß, ob er es bis nach Deutschland schafft. Zu erwarten ein Flüchtling könne nach zwei Wochen unsere Sprache beherrschen, ist in etwa so als würde ich von dir erwarten, das du in zwei Wochen Chinesisch sprechen kannst. ABER und ja es gibt ein „Aber“ ich erwarte natürlich, das jemand, der hier sein weiteres Leben bestreiten will, auch unsere Sprache lernt. Denn auch ich sollte Chinesisch lernen, wenn ich in China leben möchte. Und ich müsste mich in die Gesellschaft einfügen. Natürlich sollten wir auch daran denken, weshalb jemand flieht. Dies tut er sicher nicht, weil der Nachbar einen Apfel in den Garten geworfen hat. Wenn ich manche Kommentare zu Flüchtlingen im Internet lese, schäme ich mich für meine Landsleute. Von Dummheit geprägt schreit einer lauter, als der andere. „Aber der ihre Mudda soll mal erst mal Deutsch sprächen, bevor er in unsern Haus lebt und unsern Arbeit klaut“ ….
Ein kleines Beispiel das hoffentlich verständlich macht, was ich meine. Ich habe lieber zehn Flüchtlinge, wenn ich einen Nazi dafür abschieben kann!!!
Vorausgesetzt ist natürlich, die Flüchtlinge wollen hier leben und integrieren sich. Das ist das Wichtigste. Am meisten leiden die Kinder. Sie leiden darunter zu fliehen, sie leiden darunter, wenn ihre Familien sich nicht integrieren wollen und sie leiden, wenn sie sich integrieren wollen und nicht dürfen. Deshalb muss auch an dieser Front viel mehr getan werden. Die Aufklärung ist es hier mal wieder. Es muss Pflicht sein in jeder Flüchtlingsunterkunft und für den weiteren Weg einen Deutschkurs zu besuchen. Der abgeschlossen wird. Die Kinder müssen in Vereine gesteckt werden, wo sie soziale Kontakte zu anderen Kindern bekommen und unsere Kultur kennenlernen können. Uns geht es hier in Deutschland sehr gut. Niemand muss auf der Straße leben, also habt auch ein bisschen Mitgefühl, wenn es anderen Menschen in anderen Ländern nicht so gut geht, wie uns. Diese Menschen lassen ihre Familien zurück. Der Mann, der flieht, fragt sich ob seine Frau und seine Kinder noch am Leben sind, oder der Krieg sie geholt hat. Der Familie zuhause geht es genauso. Sie fragt sich, ob der Bruder, Vater oder Sohn die Reise überlebt hat. Niemand beschließt mal eben „Ach es ist heute so herrlich, ich kann zwar nicht schwimmen, aber ich reise mal mit 1000 anderen Menschen in einem Boot über das Meer und genieße den Tag“. Denkt doch mal nach.
Das Gesetzte hier eingehalten werden, sollte selbstverständlich sein. Aber da auch wieder, die Aufklärung. Man muss die Flüchtlinge aufklären, was erlaubt ist und was nicht. Nicht alles, was hier verboten oder kriminell ist, ist es in deren Herkunftsland. Frauen müssen wissen, dass sie in diesem Land nicht von ihren Männern abhängig sind, Rechte haben und nicht bei jemandem bleiben müssen, der ihnen nicht gut tut. Es muss hier immer in beide Richtungen gehen.
„Im Glashaus“ ist keine einfache Lektüre. Wie ihr merkt, regt sie zum nachdenken an. Es war sehr interessant zu lesen, doch zwischenzeitlich viel es mir schwer dabei zu bleiben uns musste Sätze mehrmals lesen, da es doch trocken rüber kommt. Als Deva Manick dann von seiner eigenen Geschichte erzählte, war ich wieder voll dabei und begeistert. Doch auch wenn man merkt, dass er viel Herzblut in dieses Buch gesteckt hat und er etwas verändern will (und auch kann) hatte ich das Gefühl, es wiederholte sich vieles. Vorne las ich etwas von der Flucht ins Internet und am Schluss wieder. Ich habe sehr viel Respekt vor dem, was er hier geleistet hat. Er war offen und ehrlich. Schonungslos ehrlich, was seine Familie betrifft. Ich denke das ist alles andere als einfach! Doch dieses Buch landet nicht unbedingt an den richtigen Stellen. Ich denke es gehört in Schulen, in die Flüchtlingsunterkünfte etc. Deva Manick muss an die Orte des Geschehens und ich denke, er ist als Redner und Aufklärer noch besser geeignet. Das, was er schreibt, wird in seinen Lesungen oder bald vielleicht Seminaren ganz anders ankommen. Aus dem Grund hat meine mittlere Bewertung alles andere zu bedeuten, als das ich nicht hinter ihm und seiner Sache stehe, sondern einfach weil mich der Schreibstil nicht packen konnte.
Mein Fazit
Deva Manick schreibt hier über ein sehr wichtiges Thema, das zum nachdenken anregt. Allerdings kann ich ihn mir besser als Aufklärer und Redner vorstellen. Das Buch ist mir etwas zu trocken geschrieben.
Im Glashaus – gefangen zwischen zwei Welten von Deva Manick bekommt von mir
>>>>> 3 von 5 <<<<< möglichen Herzen