Broschiert: 194 Seiten
Verlag: Schardt Verlag
ISBN: 978-3898417846
Preis: 12. 80 Euro
Jan Büchsenschuß auf Facebook
#Werbung
Klappentext
Die Wanduhr schlägt drei. Ein loderndes Feuer knackt im Kamin. Im Speisesaal der Villa Oleander haben sich die Hinterbliebenen an der großen Eichenholztafel versammelt. Nach der feuchten Kühle auf dem Friedhof genießen alle die Wärme des Feuers. Die Gesellschaft schweigt behaglich und lauscht den Worten des Notars.
Als das Testament jedoch verlesen ist, herrscht helle Aufregung, denn der verstorbene Simon Oleander hat bestimmt, dass sich der Rest der Familie sein Erbe redlich verdienen muss – mit Hilfe einer abenteuerlichen Schnitzeljagd durch die geheimnisvollen Hausbibliotheken.
Was als phantasievolles Spiel mit den Büchern von Jules Verne und H. G. Wells beginnt, endet in einem blutigen Todesreigen.
Meine Rezi
Der Klappentext hörte sich für mich einfach vielversprechend an und ich freute mich richtig auf dieses Buch.
Simon Oleanders Testament wird verlesen und stellt Forderungen an seine Familie. Um die 135 Millionen Euro zu Erben müssen sie das Passwort für den Safe herausfinden. Dafür haben sie zwei Tage Zeit. Hinweise auf das Passwort finden sie in den Büchern, die im Haus zu finden sind. Geben sie das Passwort nicht vor Ablauf der Zeit in den Computer ein, wird das gesamte Vermögen von Simon der Stadtbibliothek gespendet. Verlässt jemand das Haus bevor der Safe geöffnet wurde, trifft dies ebenfalls ein. Für die Familie Oleander besteht kein Zweifel das sie die Safekombination herausfinden, denn sie halten sich für etwas besseres und machen keinen Hehl daraus und prahlen sogar damit. Mir hingegen sind alle bis auf Helen unsympathisch. Niemand möchte das soviel Geld der Stadtbibliothek gespendet wird, wo es nur Schund zu lesen gibt, also lassen sie sich auf das Spiel ein. Dadurch das ich keinen der Protagonisten mochte, wurde mir Simon Oleander doch etwas sympathischer. Ist es vielleicht sogar sein Plan gewesen, dass keiner seiner geldgierigen, kaltherzigen Verwandten auch nur einen Cent von seinem Erbe sieht? Oder ist es noch viel komplizierter? Ich konnte einfach nicht verstehen, dass Menschen so handeln, wie in diesem Buch. Ja, 135 Millionen Euro sind viel Geld und man hat sicher sein ganzes Leben lang ausgedient, aber um so zu handeln muss man wohl ein Herz besitzen das nicht mehr schlägt.
Die Schlussfolgerungen, die hier gezogen werden, sind einfach unverständlich. Wenn man mir sagt, die Hinweise finde ich in Büchern, dann nehme ich jedes einzelne Buch und blättere schnell durch. Natürlich ist das eine Menge Arbeit, aber sollte ich wirklich überlegen welches Buch hat die Person gerne gelesen, welches zuletzt, welches steht falsch herum? Was ist wenn in diesen Büchern dann doch kein Hinweis ist? Dann fang ich doch direkt wieder von vorne an. Auch als dann die ersten „Hinweise“ gefunden wurden, habe ich keine Verbindung zu irgendeinem Passwort gesehen. Das geschriebene klang, als ob der Verfasser alles für logisch empfand. Ich las und las und las und habe 80% des Buches einfach nicht verstanden. Ich kann nicht behaupten, dass dieses Buch schlecht ist, denn die Schreibweise war flüssig und auch das Krimigeschehen war recht spannend. Doch über was die Personen sich untereinander Unterhielten, kann ich gar nicht wieder geben, da ich nicht nur kein einziges Buch von Verne, Wells oder Nietzsche gelesen habe, sondern auch viele Fremdwörter in dem Buch nicht verstanden habe. Das Problem bei diesem Buch ist, das ich mir richtig ungebildet, ja, sogar dumm vorkam. Sollte ich doch lieber wieder Comics lesen? Ist alles andere vielleicht doch zu hoch für mich? Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem ich dieses Gefühl bekam. Ich halte mich nicht für überdimensional schlau. Im Gegenteil, meine Fehler dürft ihr gerne behalten. Ich habe das Herz auf der Zunge und brabbel auch mal dummes Zeug, das ich selber für verständlich halte. Aber hier bekam ich ein wirklich unwohles Gefühl mir gegenüber. Aber gleichzeitig muss ich dem Autor meinen Respekt aussprechen, denn wenn er wirklich versteht, was er geschrieben hat und auch die Schlussfolgerungen so ziehen würde, dann alle Achtung! Und ich gehe davon aus das der Autor sein eigenes Werk versteht. Ich persönlich würde definitiv nicht in die Gesellschaft der Lex Oleandrin aufgenommen werden, wobei ich es auch nicht werden wollen würde. Ich bin außergewöhnlich ( und eingebildet, wie man merkt) , wie jeder Mensch, aber in der Intelligenz dann doch lieber Mittelmaß, als herablassend.
Wie ihr lest, musste ich mich eher durch das Buch kämpfen als es zu genießen. Ich würde es nicht jedem empfehlen. Ich wüsste nicht mal, wem ich es empfehlen würde. Reicht es, wenn man die Werke von Verne, Wells und Nietzsche kennt? Oder muss man andere Voraussetzungen haben? Jetzt habe ich eigentlich nur noch eine Frage an den Autor. Sehen sie die Dinge, wie die Lex Oleandrin, was die Buchwahl betrifft, oder lassen sie jedem seinen Geschmack, ohne darüber herablassend zu werden? Oder Ist dieses Buch Sarkasmus pur. Bitte an alle…. nicht falsch verstehen. Das ist nicht beleidigend gemeint. Mich interessiert das wirklich, wie ich oben schon geschrieben habe, finde ich es bewundernswert, wenn man die Dinge versteht, die in dem Buch stehen. Ich persönlich hätte einfach in keinster Weise danach gehandelt. Und ja, es ist ein Buch, es ist Fiktion, aber trotzdem lassen mich diese Gedanken nicht los.
Mein Fazit
Ich habe vieles nicht verstanden und doch kann ich es nicht als schlecht bewerten, weshalb ich die mittlere Punktzahl gebe. Ich wüsste nicht, wem ich es explizit empfehlen könnte.
Oleander – Vom Lesen und Töten von Jan Büchsenschuß bekommt von mir
>>>>> 3 von 5 <<<<< möglichen Herzen