Taschenbuch: 228 Seiten
Verlag: Independently published
ISBN: 978-1790440153
Preis: 6. 99 Euro (hier kaufen)
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Klappentext
Berlin 1993. Der arbeitslose Skinhead Marco macht – wie viele andere in Deutschland – Einwanderer und Asylanten für seine missliche Lage verantwortlich. Eines Abends trifft er in einer Kneipe auf den jungen Spätaussiedler Dima, der erst vor Kurzem mit seiner Familie von Russland nach Deutschland gezogen ist. Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Yury ist Dima voller Optimismus und will sich schnell integrieren. Nach einem verhängnisvollen Streit mit Dima und Yury flieht Marco ins Ausland, wo sich ihm eine neue aufregende Welt offenbart. Zeitgleich holt ihn ein altes Geheimnis ein, das ihn letztendlich mit dem jungen Spätaussiedler Dima verbindet.„Marco und Dima“ handelt von Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit, die kurz nach der Wende einen traurigen Höhepunkt erreichte, aber auch von Hoffnung, Veränderung und Selbstfindung. Darüber hinaus ist das Buch eine packende (teils humorvolle) Mischung aus Thriller, Liebesroman und Kulturkunde – mit einem Hauch von Mystery.
Meine Rezi
Leider haben wir in Deutschland immer wieder mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Ob sich dies je ändern wird, liegt an uns. Wie wollen wir unseren Nachwuchs erziehen? Wollen wir das unsere Zukunft, unsere Kinder voller Intoleranz und Hass erzogen werden oder wollen wir ihnen wichtige Werte vermitteln und gute Menschen aus ihnen machen, die durch Mitgefühl und positives Denken die Welt verbessern? Ich möchte tatsächlich zweiteres. Natürlich gibt es überall Probleme, auch hier in Deutschland und es könnte immer etwas verbessert werden, doch wenn wir ganz ehrlich sind, geht es uns hier in Deutschland sehr gut. Wir leben in einer Demokratie und müssen nicht niederknien vor unseren Staatsmächten. Kaum einer müsste auf der Straße leben, wenn er seine Auflagen erfüllt. Wir haben Krankenversicherungen, die Möglichkeiten auf Arbeitslosengeld und Grundsicherung.
Aber wenn man etwas schlechtes finden will, dann findet man auch etwas. Dies ist immer so. Und da sind wir bei Marco. Marco ist ein Skinhead, hat keinen Respekt vor anderen Menschen und macht für all seine Probleme die Ausländer verantwortlich, die sein Land verschmutzen. Er findet früher war alles besser, als die Nazis noch für Ordnung gesorgt haben. Ich selber könnte bei so viel Dummheit immer mehr kotzen, als ich gegessen habe. Sorry, für diese Ausdrucksweise, aber mal ehrlich. Die Ausländer nehmen keinem einen Job weg. Meistens sind sie einfach fleißiger oder besser indem, was sie tun, als diejenigen, die sich darüber beschweren. Vielleicht haben sie in ihrem Land studiert, sind Ärzte gewesen und tragen hier die Post aus. Einfach, weil sie sich nicht zu schade sind. Tatsächlich schalte ich bei Menschen, die mir etwas anderes erzählen wollen einfach ab und höre nicht mehr zu. Ich schone dann einfach meine Ohren.
Ich will damit nicht behaupten, dass es keine schlechten Ausländer gibt. Das liegt aber nicht an Ausländer oder nicht, sondern am Menschen.
Marco lässt seinen Hass und sein sinnloses Leben an allen Ausländern aus, denen er begegnet. Am schlimmsten bekommt es der Spätaussiedler Dima ab. Als er und sein Bruder Yury in einer Kneipe etwas trinken, verscheucht Marco beide aus der Kneipe. Allerdings hat er nicht damit gerechnet das Yury auch nicht ganz friedlich ist. Er und Marco sind sich sehr ähnlich und so kommt es dazu, das die beiden vor der Tür aneinandergeraten. Yury zieht seine Waffe, es gibt eine Rangelei, Marco entreißt ihm die Waffe und ein Schuss löst sich. Dima geht zu Boden und stirbt.
Marco flüchtet nach Brasilien, um Deutsche zu finden, die ihm helfen können. Plötzlich ist er der Ausländer im fremden Land und anstatt das die Menschen ihm mit Hass und Gewalt begegnen, wie er in Deutschland, bekommt er überall Hilfe.
Dima sieht nun aus dem Jenseits zu, wie Marco und Yury ihr Leben weiter meistern. Ab nun besucht er sie in ihren Träumen und versucht sie zu überzeugen, bessere Menschen zu werden. Denn trotz allem, was passiert ist glaubt er an die beiden. Im Leben, wie im Tod, ist er ein guter Mensch.
Tatsächlich war der Roman nicht besonders umwerfend, aber ich liebe Geschichten, bei denen meine Gefühle Karussell fahren. Ich war wütend und enttäuscht, dass es einfach überall noch so viel Hass und Intoleranz gibt. Auch ich bin nicht ganz frei von Vorurteilen, aber das liegt nicht am Herkunftsland. Ich war einfach begeistert von dem Prozess, den Marco während der Geschichte durchlaufen hat. Er wurde zum umdenken bewegt und gibt Hoffnung darauf das sich mehr Menschen ändern können.
Mein Fazit
Ein Buch das wieder deutlich macht, wie sinnlos Hass ist.
Marco und Dima von Bela Vivo bekommt von mir
>>>>> 4 von 5 <<<<< möglichen Herzen