Hardcover: 352 Seiten
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-05676-2
Preis: 19. 99 Euro
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Klappentext
Wie finde ich den „Richtigen“? Wie wichtig ist Sex für eine glückliche Beziehung? Wie viel Streit verträgt die Liebe? Muss ein Seitensprung wirklich das Ende der Beziehung bedeuten? Und wann ist es besser zu gehen als zu bleiben?
Die erfahrene Paartherapeutin Sandra Konrad deckt anhand vieler Fallbeispiele aus ihrer Praxis die Missverständnisse und falschen Erwartungen auf, mit denen wir unsere Liebesbeziehungen häufig überfordern. Denn je klarer wir erkennen, was wir selbst zur Liebe beitragen können, umso glücklicher werden wir leben und lieben.
Meine Rezi
Meine Leser wissen, das ich sehr gerne Ratgeber über Liebe, Verhalten etc. lese. Natürlich steht in vielen das gleiche, doch es ist immer auch eine Auffrischung. Es ist sehr wichtig, wie ein Ratgeber geschrieben ist, denn dieser kann einen schnell langweilen oder zur Qual werden. Die Aufteilung dieses Buches hat mir sehr gut gefallen. Anhand des Inhaltsverzeichnis kann man auch einfach mal mittig aufschlagen, um die Dinge zu erfahren, die einen interessieren, oder eben manche Teile auszulassen, die einem nicht so zusagen. In dem Buch stehen viele verschiedene Fallbeispiele von Paaren, die in Frau Konrads Paartherapie kamen. Bei manchen konnte die Beziehung gerettet werden und bei anderen nicht. Dieses Gleichgewicht von schaffen und scheitern finde ich sehr gut, denn nicht immer kann man eine Beziehung retten. Auch die Fallbeispiele sind verständlich erklärt und manchmal weiß man schon, bevor es vorbei ist. Denn jeder hat für sich persönlich Dinge, die nicht mit einer Beziehung vereinbar sind. Für andere sind diese Gründe vielleicht kein Trennungsgrund und sie geben ihrem Partner eine zweite Chance. Schlecht wird es erst, wenn aus der zweiten Chance eine dritte, vierte, fünfte, … wird. Das die eigene Kindheit und die Rolle der Bezugspersonen eine Große Rolle spielt, war für mich nicht unbedingt etwas neues, allerdings habe ich diesen Zusammenhang, diese gravierenden Auswirkungen noch nie so detailliert und verständlich lesen dürfen. Wir werden im Kindesalter schon für unsere späteren Beziehungen geprägt. Vielleicht helfen diese Dinge auch dem Partner, wenn man solche Bindungs- bzw. Beziehungsprobleme hat besser zu verstehen, warum man so reagiert wie man reagiert und so ist, wie man ist. Wichtig ist, dass man mit seinem Partner darüber reden kann, denn nur so kann derjenige einem vielleicht auch Verständnis entgegenbringen. Doch noch wichtiger ist, sich selbst zu lieben. Denn wie will man jemand anderen lieben, wenn man dies nicht mal bei sich selber schafft?! Aber auch Selbstliebe kann nicht ohne fremde Liebe entstehen. Es ist wichtig jemanden zu haben, der an einen glaubt, oder einen liebt. Ob es ein Familienmitglied, ein Freund oder sogar ein Tier ist. Man bekommt immer einen Spiegel vorgesetzt aus dem man etwas lernt. Dieses Buch ist schonungslos ehrlich, was auch mich ein bisschen schockiert (aber positiv) hat. Ich habe viel über mich lernen dürfen durch dieses Buch. Nicht immer war es schön und ich selber musste über einiges nachdenken. Aber wollen wir das nicht auch? Etwas dazulernen? Etwas ändern? Nicht immer ist es einfach, meistens ist es sogar richtig hart und man muss alleine die Wahl treffen, was man aus diesen Erkenntnissen macht. Nicht immer geht dies von heute auf morgen, auch wenn es vielleicht das Beste wäre. Viele Menschen versuchen ihre Beziehung mit Kindern zu retten. Kinder ändern alles, aber die Beziehung nicht unbedingt ins positive. In diesem Buch findet ihr viele Tipps, die man auch ohne Paartherapeut beherzigen kann. Wenn es allerdings zu große Probleme sind, sollte man immer einen Fachmann zu Rate ziehen! Bei einem Streit ist es wichtig, auch mal zu versuchen sich in den Partner zu versetzten und somit ein wenig Verständnis für seine Sichtweise zu zeigen. In einem Fallbeispiel ging es um das Entschuldigen und Verzeihen. Beides sind sehr wichtige Dinge. Dieses Fallbeispiel handelte aber über das Fremdgehen. Das mag jeder anders sehen, ob man einen Seitensprung verzeihen kann, oder nicht, das mag ich gar nicht abstreiten. Aber es ging darum es nicht immer wieder als Druckmittel einzusetzen, wie z. B. „ Du bist schon mal fremdgegangen“. Wenn man verzeiht, sollte man es nicht nur so dahin sagen, das ist mir vollkommen bewusst. Jedoch finde ich es verständlich, wenn dieses Thema des öfteren wieder auftritt, denn so etwas vergisst man nicht einfach so.
Und jetzt das negative: Dieses Thema regt mich in jedem Ratgeber auf. Die Untreue der Männer wird jedes mal mal mit „ Der Mann muss seinen Samen weitergeben, um Nachkommen zu zeugen“ entschuldigt. Meine Meinung? BULLSHIT! Haben Männer jetzt einen Freischein deshalb? Auch Männer haben einen freien Willen „ Ja“ oder „ Nein“ zu sagen. Vielleicht war dies bei den Höhlenmenschen eine berechtigte Aussage mit den Nachkommen. Welcher Mann geht heute fremd und sagt seinem Seitensprung „ Aber keine Verhütung, ich muss für Nachkommen sorgen“. DAS wäre dann vielleicht ein Freischein ^^. Natürlich gehen auch Frauen fremd, bekommen aber nicht so eine schöne „ Höhlenmensch – Theorie“ als Ausrede. Ich bin auch nicht der Meinung das ein Fremdgeher hinterher sagen kann „ Es fehlte etwas in der Beziehung“. Denn meine Meinung ist, wenn man eine Beziehung führt, sollte man soviel Reife und Verantwortung zeigen über seine Probleme und Wünsche zu sprechen…
Mein Fazit
Ein toller, übersichtlicher Ratgeber mit einfachen Tipps, die auch ohne Paartherapeut funktionieren
Liebe machen – wie Beziehungen wirklich gelingen von Sandra Konrad bekommt von mir
>>>>> 4 von 5 <<<<< möglichen Herzen